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Der aufgetaute Chickens Cup

8 Dez

huhnOrnithologen wissen es schon lange: Der gemeine mattgold-lackierte Keramikvogel fühlt sich am wohlsten, wenn er kaltgefroren und regungslos auf einem Marmorsockel ruhen darf, die Flügel steif an die Hühnerhüfte gelegt, den Kamm stolz aufgerichtet, den Schnabel geschlossen. Heroisch, möchte man meinen, so wie jüngst in Köln beobachtet, wo das schönste aller künstlicher Federviecher zum 15. Mal Trophäe und Namenspatron des wohl coolsten – wenn nicht eisigsten – Takrawturniers des Jahres war. Ja, erst wenn sich alles vor Kälte zusammenzieht und kein warmer Hauch sich unter das güldene Gefieder schleicht, ist alles gut. Und gut war es am ersten Dezemberwochenende beim Chickens Cup 2016 in Köln, wo der Ausfall der Hallenheizung und die defekte Eingangstür kein Zufall gewesen waren, sondern vielmehr Opfergabe an das tierische Takraw-Heiligtum in Hühnchengestalt. Immerhin ein Jahr lang musste es schließlich zuletzt im subtropischen Elmshorn übersommern. Der Pokal fühlte sich also wohl.

Die gut 80 Sportler allerdings staunten nicht schlecht, als sie, von Zuhause höchsten einen begehbaren Nanyang-Schuhschrank gewohnt, plötzlich in einem begehbaren Kühlschrank standen, der anderenorts fachmännisch einfach nur „scheiß verdammt kalte Turnhalle“ genannt worden wäre. Doch wer wenn nicht ein Takrawspieler ist wie gemacht dafür, sich eine kuschelige  Nische zu suchen, von der keiner etwas ahnt und die doch die beste der Welt ist – hat ja bei der Wahl der Sportart auch schon prima geklappt. Und so rückte nach und nach der Frust über den Frost in den Hinter- und die geflochtenen Bälle in den Vordergrund. Eben diese galt es bei den Temperaturen natürlich ordentlich warmzukloppen. Und so sorgte ein rekordverdächtiges Teilnehmerfeld von 27 Regus und 36 Doppeln sowie ein herrlich kaiserlich ausufernder Spielplan dafür, dass dies auch in vielen vielen Matches geschah.

halle

Division Ahhhhhhh

Da beim europäischen Takraw die Breite in der Spitze dichter geworden ist, wurde im Regu-Wettbewerb zügig in zwei Divisionen separiert. 14 Mannschaften konnten sich für Division A qualifizieren und in jeweils zwei Gruppen ihre Kräfte messen. Takraw-Spiele auf Augenhöhe waren das Ziel. Und das Ziel ging auf in Form enger Matches, in denen fast jeder jeden schlagen konnte. Nur die eingespielte Crew von Elmshorn 1 ging ohne Niederlage durch die Zwischenrunde, war aber nicht unverwundbar, wie Satzverluste gegen Kiel und Strasbourg zeigten. Besonders gut hat das Team aus Angermünde hingeschaut, wo sich die Achillesferse des Titelverteidigers verbarg und dieses Wissen im Finale eiskalt angewendet. Das Team um das iranische Takraw-Idol Mahjid Salmani wusste die elmshorner Athletik mit unverschämter Gelassen- und Ballsicherheit auszugleichen. Feeder Mohsen rührte sich praktisch nicht vom Fleck, war aber dennoch immer und überall dort, wo der Ball Sekundenbruchteile später auftauchte. Während sich Fian, Robert, Tim (und der eingewechselte Simse) noch fragten, wie der Kerl den Flux-Kompensator durch die Dopingkontrollen gekriegt hat, stand der Ball schon senkrecht am Netz, wo Yassin in Schönschrift  die Definition für Angriffseffektivität ins Strikerhandbuch malte („…wenn der Ball dort unerreichbar hingeschossen wird, wo er hingehört, egal aus welcher Höhe, aus welchem Winkel, mit welcher Geschwindigkeit, ganz einfach.”). Seine Erfahrung aus dem Footbag war in dieser Hinsicht sicherlich nicht allzu hinderlich. Das goldene Hühnchen wechselt also für ein Jahr den Besitzer.

Das äußerst knappe Finale und das Turnier insgesamt haben gezeigt, dass es in Zukunft nicht unbedingt einfacher wird, im europäischen Takraw Trophäen zu gewinnen. Auch ohne übermächtige Konkurrenz aus Asien lauern immer mehr Mannschaften am Fuße der Siegertreppen und wollen sie mit viel Trainingsfleiß und Engagement für ihren Sport erklimmen. Erstmals schaffte es etwa Renato aus Cannes, ein komplettes Team zu einem Turnier und dann auch noch direkt in Division A zu lenken. Dorthin schaffte es bei ihrem Wettkampfdebüt auch eine Mannschaft aus Bulgarien. Evry wird immer konstanter und auch in Kiel tut sich immer mehr, auf und neben dem Spielfeld.

Allez Cannes, Nix muss!

Allez Cannes, Nix muss!

Wer A sagt…

…muss auch Division B sagen. Und auch hier äußerst erfreuliche Nachrichten hinsichtlich der Takraw-Evolution: Nur knapp scheiterte ein Team von der verwandten Sportart Federfußball an der Qualifikation für Div. A, sicherte sich dafür gegen das deutsche Frauen-Nationalteam im Finale den Titel in Division B. Mit ihrer Ballsicherheit, entspannten Spann-Annahme und flexiblen Gräten ist zu hoffen, dass der Ausflug zum Takraw keine Ausnahme war. Auch neue Spieler aus Heidelberg, Straßburg und Elmshorn zeigten sich in Köln, und zwar durchaus von talentierter und ambitionierter Seite. Gerade in Elmshorn sind ein paar junge Eisen im Feuer, die derzeit in der Glut erfahrener Takrawten für künftige Aufgaben zurechtgeschmiedet werden. Kein Wunder, dass von denen keiner kalte Füße hatte!

>>>Hier alle Spiele und Ergebnisse

Im Doppel sorgten die Youngsters allerdings (noch) nicht für die Überraschung. Dafür erlebte die Schweizer Takraw-Legende Reto mitten im Winter seinen dritten Frühling, verschmolz mit seinem Partner Phim zu einem Rattan-Magneten und schickte bis hin zum Finale einige arrivierte Duos frühzeitig unter die ar(kti)sch-kalten Duschen. Im Endspiel dann ein gewohntes Bild: Elmshorn 1  ließ wie im kompletten Turnier im 2 vs. 2 nichts anbrennen. Striker Simon machte es sich am Netz gemütlich als wäre er Gast einer römischen Orgie und ließ sich genüsslich vom formidablen Feeder Robert gelbe Trauben anreichen. Unersättlichkeit zahlt sich eben aus – diesmal in Form der Double-Europameisterschaft 2016.

Alles in allem war der Chickens Cup ein sportlich faires und hochklassiges Turnier mit Ballwechseln, die dem Takraw-Freund wärmer ums Herz werden ließ, als es noch so funktionsfähige Heizkörper vermocht hätten. Nun gilt es, sich erstmal von dem Turnier (und von dieser Berichterstattung) zu erholen. Am 18./19. März trifft sich Takraw-Europa bei den Swiss Open in Basel wieder. Bei welchen Temperaturen auch immer, ob eiskalt, mit kühlem Kopf oder warmblütig,  ganz sicher aber heiß auf Takraw und willig zu zeigen, was bis dahin im heimischen Training passiert ist.

 

 

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Dragons Cup: Ansichten eines Takraw-Balls

1 Jun
Dragons Cup: Viertelfinale Elmshorn 2 (l.) vs Köln 1

Dragons Cup: Viertelfinale Elmshorn 2 (l.) vs Köln 1

Mit Füßen getreten und doch verehrt: Beim Dragons Cup im Elmshorn standen die geflochtenen Rattankugeln im Mittelpunkt. Malaysia, Köln und Elmshorn gingen besonders gut mit ihnen um.

„Christian Rieck war der Letzte, der mich oder einen meiner Artgenossen getreten hat, bei einem Turnier namens Dragons Cup. Ich habe seine Tritte genossen und als mir der finale Stoß versetzt wurde, schaffte es nicht mal der einst beste Spieler der Welt, mich anzunehmen. Zabidi Shariff heißt der und kommt aus Malaysia. Was für ein Name. Ich heiße Marathon MT 908 und komme aus Thailand…Während Rieck und seine Doppelpartner Trung Tran und Amran Salleh von Sukarela Elmshorn sich jubelnd in den Armen lagen, weil sie einer Sensation gleich im Finale das favorisierte malaysische Doppel vor heimischen Publikum in drei Sätzen besiegten, lag ich irgendwo in der KGSE-Halle rum, unbeachtet aber glücklich.

Ich bin rund zur Welt gekommen, und gelb, keine Angst, das sind keine Hämatome. Auch innere Verletzungen trage ich nicht davon, denn in mir ist ja nichts, gar nichts. Gummischale, gar kein Kern. Mir ist immer noch schwindelig von dem Wochenende. So viele Augen wie beim Dragons Cup sind selten auf mich gerichtet und so gekonnt wurde ich selten durch die Luft geschossen. Ehe mich die Doppel von Malaysia 1 und Elmshorn 1 malträtierten, habe ich ganz schön für Spannung gesorgt. Tapfere Jungs aus Kiel, die normalerweise eine kleiner Ballspezie verkloppen, haben es mit mir versucht und schon 4 Matchbälle gegen das renommierte Doppel Joschi und Thomas gehabt. Letztlich habe ich mich dann doch für die Jungs im Deutschland-Trikot entschieden. Auch die Kölner Thais San und To habe ich gegen die späteren Sieger kurz an der Sensation schnuppern lassen und bin dann doch von ihren Knöcheln und Waden abgeprallt, als wäre ich ein eckiger Flummi.

Dragons Cup: Doppel Halbfinale Elmshorn 2 (l.) vs Elmshorn 1

Dragons Cup: Doppel Halbfinale Elmshorn 2 (l.) vs Elmshorn 1

Beim 3 gegen 3 war ich natürlich auch mittendrin, was für ein durcheinander, soviele Beine…. Belgische, französische, schweizer, malaysische. Junge, alte, behaarte und zarte. Auch weibliche, zum Glück, immer nur von groben Männerfüßen gekickt zu werden, macht auf Dauer auch keinen Spaß. Die Elmshorner Ladies kannte ich noch nicht und sie waren nett zu mir, etwas zu nett vielleicht, kannten meine devote Ader wohl noch nicht. Die Damen aus Belgien waren schon weniger rücksichtsvoll, und bei den Kölner Frauen spürte ich kaum noch einen Unterschied zu den männlichen Tretern. Kein Wunder, dass die am Ende einen Pokal entgegen nahmen und sogar Herrenteams schlugen.

Auch die Kölner Männer habe ich mit einem Pokal in der Hand gesehen. Die wussten aber offensichtlich nicht, ob sie sich darüber freuen sollten, das hab selbst ich gesehen, obwohl ich gar keine Augen habe. Drei Tage lang schlugen sie im Regu auf mich ein, ließen keine Mannschaft auch nur einen Satz gewinnen, auch nicht die beiden besten Regus der Hausherren. Nur im Finale gegen Malaysia 1 prallte ich ein wenig zu oft von ihren Köpfen und Füßen ins Aus oder Netz, so dass ich am Ende ganz knapp für zu wenig Punkte auf Kölner Seite sorgte.

Dragons Cup: Regu-Final Malaysia 1 (l.) vs Köln 1

Dragons Cup: Regu-Final Malaysia 1 (l.) vs Köln 1

Auch von der zweiten Division muss ich mich erstmal wieder erholen. Volleyballer vom VfL Pinneberg haben mir die Stirn geboten – fast ausschließlich die Stirn…Musste mich erstmal von Schweiß und ihren blonden Haaren befreien und war froh, dass der Nachwuchs aus Basel mich hin und wieder im Finale mit der Sohle streichelte. Reichte aber nicht für die Schweizer Equipe, doch ich fürchte jetzt schon, dass mich die Kleinen in Zukunft härter rannehmen werden…ach, was heißt fürchten, mir gefällt es, ich bin Masochist aus hartem Plastik und freue mich schon auf eine Tracht Prügel bei den French Open in Strasbourg am ersten Septemberwochenende 2012.“

 

 

Elmshorns Doppel schockt Malaysia

22 Mär

Zwei epische Endspiele krönten die 10. Swiss Open in Basel. Kölns Regu nur knapp geschlagen.

Swiss Open - Hang Time

Hang Time im Doppel-Finale / © Robert Varadi

Als die Journalistin vom Schweizer TV neidisch auf die schlanken Beine von Robert Dolezik schaute und der eingefrorene Rocky-Balboa-Blick von Simon Saborowski ihre (wahrscheinlich) blauen Augen traf, liefen ihr Tränen die (wahrscheinlich) samtweichen Wangen herunter, denn Sie wußte, dass sie schon bald nach Zürich zurück musste und nicht mehr mit ansehen würde, wie ihre Helden federleicht den Takraw Cat-Walk herab-stolzierten, sich drehten und wendeten, freundlich ins Publikum grüßten und ganz nebenbei einer Sensation gleich ins Rampenlicht hinein- und die weitgeflogenen Spieler aus Malaysia im Finale aus dem Rampenlicht heraustraten. Sie hieß (wahrscheinlich) Uschi oder Madeleine oder Heidi- also die auf High-heels rasende Reporterin – doch ihr Nachname wird niemals Dolezik oder Saborowski sein, denn die beiden sind nur einander versprochen, sind schon vor Jahren das heilige Takrawment der Ehe eingegangen. Nur Trauzeuge und Super Substitude Sebastian Schürmann durfte die beiden auf dem Weg zum Altar begleiten, schlichtete, wenn es einmal kriselte und hat es sich ebenso verdient, dort den goldenen Ball als Zeichen der Hochachtung aus den Amen von Pater Reto Loeliger überreichtbekommen zu haben.

Swiss Open - Dreier-Double

(v.l.n.r.) Schürmann, Dolezik, Saborowski, Loeliger, Nachwuchs

Elsmhorn gegen Malaysia, das war himmeldunkelblaue Haute Couture gegen knallgelbes Prêt-à-porter, bauchschenklige Annahmen von Robert und eiskaltes Kalkül von Simon, denn der geschmeidige Striker wußte: Anders als beim Schnick-Schnack-Schnuck gewinnt Schere immer, vor allem gegen die Steine, die Paan und sein kleiner gefährte den beiden erfolglos versuchte, zwischen die Haxen zu werfen. 3:0 (15:12, 15:8, 15:6) nach dem gefühlten Hauch einer Sekunde, soviel Kurzweil wehte durch die kleine St. Jakobshalle zu Basel. Schon im Halbfinale blieben die beiden ohne Satzverlust und nun endlich kommt der ehrwürdige TC 03 ins Spiel, seit jeher Nebenbuhler der nordelbischen Talente: Denn wenn die Elmshornen ein Diamant sind, der für das Finale noch geschliffen werden musste, so war Köln 1 im Halbfinale nicht weniger als ihr hochwertiges Schleifgerät, ausgestattet mit einem halbitalienischen Schäfer-Motor, spontan entwickelt von Spinddoctor Dreh Daniel Angerhausen, der kurzfristig zum Einsatz kam.

Elmshorns Trainer Ismael Salleh mit der Geste zum Turnier/ © Robert Varadi

Und dann das: Der finale Akt bei der zehnten Ausgabe Swiss Open, Malaysia 1 gegen Köln 1 im Regu, drei gegen drei. Wer hätte ahnen können, dass bei den Gerüchten um Paans Regu-Aufschläge so etwas wie Spannung aufkommen könnte, dass diese Partie epischer werden würde als jedes Derby von Fluminense gegen Flamengo, Foreman gegen Ali oder Vier gegen Willy? Niemand, außer der Turnier-DJ vielleicht, der die Platten vorsorglich für 90 Minuten auf Leerlauf stellte, denn so lange dauerte das Fünfsatzmatch, begleitet von frenetischen Zuschauern, die ohnehin jeden Beat aus der Box übertönt hätten. Nachdem der erste Durchgang 15:13 an Köln ging, stellte Malaysia das erste Mal um, funktionierte Tekong Paan zur Einmann-Armee um und ließ ihn die Sätze zwei und drei nach Hause ballern. Als niemand mehr mit einem kölner Comeback rechnete, stand es auf einmal 2:2 nach Sätzen, Yacoob machte den Günther Netzer und wechselte sich kurzerhand gegen den indisponierten Feeder ein und brachte etwas Ruhe zurück ins Spiel der hochgehandelten Asiaten. Passenderweise mit einem Service-Winner vom fleischgewordenen Katapult endeten der entscheidende Durchgang 15:13 und die Kölner als tragische Helden. (15:13, 9:15, 12:15, 15:9, 13:15)

Swiss Open - TC vs KT

Regu: Takraw Cologne vs Elmshorn 2 / © Robert Varadi

Dass der TC dennoch mit Pokal nach Hause fuhr, verdankt er den Frauen, die sich gegen Basel, Belgien und ein Kölner Mixed-team den Titel sicherten.

Wieder einmal war das Schweizer Turnier hochwertig besetzt mit jungen, alten, neuen, bekannten und am Ende durch Siege und trotz Niederlagen weitgehend lachenden Gesichtern, die sich hoffentlich alle Ende Mai beim Dragons Cup in Elmshorn wiedersehen.

Die Geschehnisse Punkt für Punkt findet Ihr hier:
Regu: http://www.konkuri.com/tournaments/5949c32218
Double: http://www.konkuri.com/tournaments/da1c60bb3c
Women: http://www.konkuri.com/tournaments/67ae19b3de

Köln überzeugt am geflochtenen Debütanten-Ball

20 Feb

Mit den 1. Heidelberg Open hat die Sepaktakraw-Saison 2012 begonnen.

Während in der Heimat des jungehrwürdigen Takraw Club Cologne 03 die fünfte Jahreszeit eingeläutet wurde, feierten die Kölner Teams äußerst erfolgreich den Aufgalopp in die neue Takraw-Saison. Erst sah alles eher nach einem leichten Trab aus, fehlten doch dieses Mal Spieler aus Malaysia und einige aus Elmshorn, doch schon nach der Büttenrede des heidelberger Zeremonienmeisters und einem Blick auf den Spielplan wurde deutlich, dass die Beine mehr zu leisten haben würden, als stundenlang auf dem Alter Markt rumzustehen und ab und an „nossa nossa“ rufend die Hüften in Bewegung zu bringen.

Finale Heidelberg Open - Elmshorn vs Köln (Endstand 1:3)

Finale Heidelberg Open - Elmshorn vs Köln (Endstand 1:3)

Sechs Vorrunden- und drei Zwischenrundenspiele später standen sowohl Köln 1 und Köln-Mekong im Regu-Halbfinale. Köln 1 setzte sich 3:0 gegen Strasbourg 1 durch, bei denen Noi als neuer Feeder zum Einsatz kam. Das Kölner Team vom Mekong unterlag ebenso deutlich Elmshorn. Das erwartete Endspiel nahm einen unerwarteten Verlauf. Elmshorn verkleidete sich auch am Karnevalssonntag wieder mit Joschi als Feeder und erspielte sich mit exakt dem Team, das sich drei Wochen zuvor beim Trainingslager in Köln den letzten Schliff für die Saison verpasst hatte, den ersten Satz. Anders als beim lockeren Kräftemessen zu Hause tat sich der TC schwer und kam erst Ende des zweiten Satzes besser ins Spiel, fand nach und nach seine Form und gewann schließlich mit 3:1 Sätzen den Titel.

Zu dem Zeitpunkt hatten schon alle Finalteilnehmer ein aufreibendes Doppel-Tunier in den Knochen. Im Halbfinale entschied Köln 1 das vereinsinterne Duell mit Mekong locker für sich, im 2. Semi-Finale mussten sich die Mitfavoriten von Elmshorn 1 bereits der kölsch-elmshornschen Mischung Thomas/Joschi nach 5 Sätzen ergeben. Auch im Finale versuchten die beiden Feeder-Boas ihre Kölner Gegner mit ihrem exakten, fehlerlosen Spiel zu erwürgen. In den ersten beiden Sätzen waren sie auch giftig genug, doch noch ehe sie ihre Kiefer ausrenken konnten, um die panischen Kölner bei lebendigen Leibe zu verspeisen, löste sich das Duo mitte des dritten Satzes in Corodile-Hunter-Manier aus der Umklammerung und packte die tapferen Zwei solange am Genick, bis sie sich kraftlos geschlagen gaben.

Siegerehrung Regu Heidelberg Open 2012

Siegerehrung Regu Heidelberg Open 2012

Die Gastgeber aus Heidelberg schrammten bei ihrem ersten und perfekt organisierten Heimturnier nur scharf am ersten Titel vorbei und unterlagen mit der ersten Mannschaft Strasbourg 2 im B Turnier. Wiedermal zeigten auch die Junioren aus Basel mit starken und ballsicheren Auftritten, dass in den nächsten Jahren mit ihnen zu rechnen ist. Vielleicht schon bei ihrem Heimspiel, dem kommenden Turnier in Basel am 17. und 18. März (mehr dazu unter www.takraw.ch).

Köln zeigt allen den Vogel…

25 Okt

…Malaysias Superstar schnappt ihn sich!

Zabidi Shariff ist ein Mann, der mit Gesichtszügen sparsam umgeht und in seiner Karriere als Sepaktakraw-Spieler schon einiges erlebt hat, Pokale in die Höhe stemmte und Siege feierte, die ihm in seinem Heimatland Malaysia zur Legende wachsen ließen. Er war einst einer der wenigen, der den thailändischen Superstars das Wasser reichen konnte. Was sollte da in sportlicher Hinsicht noch kommen nach seiner aktiven Laufbahn? Was erweicht das gestählte Herz eines asketischen Athleten, der seine erste Lebenshälfte den Saltos, Blocks und Jubelposen gewidmet hat? Am vergangenen Wochenende gab ein goldenes Hühnchen die Antwort auf diese fragen. Der goldene Patron und Namensgeber des Cologne Chickens Cup lag wie ein Baby in Zabidis Armen, auf dessen Gesicht ein zufriedenen Lächeln, als hätte ihm eine Fügung Gottes diese Ton-Trophäe beschert.

Doch wie kam es zu der unbefleckten Pokal-Empfängnis?

Ehe der Superstar des Wochenendes das starre Federvieh sanft in seinen Armen wog, ging er weniger rücksichtsvoll mit Ball und Gegnern um. Flankiert von seinem Bruder und seinem Tekong Engelbert trat er im Regu-Wettbewerb an und demonstrierte sein Können bis zum Finale. In diesem unterlag  Takraw Cologne deutlich und konnte nicht an die Leistung aus einem Showmatch anknüpfen, in dem der Gastgeber ein Satzgewinn gegen die weitgereisten Gäste gelang.

Zum zehnten Mal wurde bereits um das Hühnchen gespielt. Die Debüt-Sieger von 2002 aus Elmshorn sorgten ihrerseits in diesem Jahr durch eine Zwischenrundenniederlage gegen Straßburg für eine Überraschung und musste schon im Viertelfinale gegen Rekordsieger  Köln antreten. Die beiderseits mit lädierten Spielern angetretenen Teams zeigten eindrucksvoll, dass dieses Aufeinandertreffen auch ein würdiges Endspiel hätte sein können. Nach einem sehr knappen ersten Satz setzte sich Köln am Ende 2:0 durch und gewann auch das Halbfinale gegen Straßburg.

Für die Gastgeber war es ein silbernes Wochenende. Köln 3 erlangte den zweiten Rang in Division 2 hinter Paris und auch im Doppel scheiterte Köln 1 erst im Finale, das sie durch einen durchwachsenen Auftakt gegen starke Basler Junioren und eindrucksvolle Siege gegen Berlin und Elmshorner Teams erreichten. Gegen  Elmshorn 1 trat die obligatorische Schwächephase leider im entscheidenden dritten Satz ein und dauerte für die Kölner zu lange, um am Ende ganz vorne zu stehen.

Dennoch, und das gilt für das gesamte Wochenende, wurde den Zuschauen hervorragender Sport geboten. Die Takraw-Reise geht am kommenden Wochenende bei einem Trainingslehrgang im belgischen Gent weiter, wo Zabidi und Co. dem europäischen Nachwuchs wichtige Grundlagen für den Sport weitergeben und Spieler fördern, die in den nächsten zehn Jahren um internationale Trophäen spielen könnten und: sich vielleicht auch einmal von dem kalten Ton des legendären Kölner Hühnchen das Herz erwärmen lassen. Auch von diesem Gefühl wird Zabidi der zähe Striker einiges berichten können.

Fotos vom Turnier folgen

Absch(l)ussbericht

26 Jul

Einen ausführlichen Bericht zu der Weltmeisterschaft gibt es auf der Seite des DSTV zu bewundern.

ZUM BERICHT

Letzte Chance vertan

24 Jul

Die istaf super Serie muss leider ohne ein europäisches Team auskommen. Deutschland verabschiedet sich mit einer enttäuschenden 0:3 Niederlage gegen Brunei von der wm. Weiterlesen

Myanmar zu stark für Deutschland

23 Jul

Wie zu erwarten war konnte die deutsche Auswahl nicht mithalten gegen die favoriten aus Myanmar. Vor allem die Aufschläge flogen an Beinen, Köpfen und was man noch immer reinhalten konnte vorbei. Weiterlesen

Lost and Won

22 Jul

Da wenig Zeit und noch weniger Wifi verfuegbar ist, kommt die Berichterstattung etwas zeitversetzt und nicht gerade als Live-Ticker oder blog-gerecht, doch wir bemuehen und, so umfassend wie moeglich zu berichten. Die Weltmeisterschaft hat also fuer die deutsche Auswahl begonnen- und zwar durchwachsen. Das Auftaktmatch gegen Singapur ging leider ziemlich deutlich mit 0:3 Saetzen verloren.

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WM mit Kölner Beteiligung

5 Jul

Vom 21. 7. – 24.7.2011 findet in Kuala Lumpur, Malaysia, die offizielle Sepaktakraw Weltmeisterschaft statt. Erstmals wird das Turnier vom Weltverband ISTAF in Zusammenarbeit mit der renommierten Sportmarketing-Agentur Ufa-Sports organisiert und bildet den Auftakt zu der Istaf-Super-Series 2011/2012.

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